In Anlehnung an das "Braunschweiger Modell" zur Gewaltprävention wird an unserer Schule ein Präventionsprojekt in mehreren Stufen durchgeführt:
- "Lions Quest" in Klasse 5 - 7
- "Schritte gegen Tritte" in allen 7. Klassen
- Antigewalttraining in allen 8. Klassen
- Konfliktlotsenintensivschulung für Schüler/- innen ab Klasse 8
"Lions Quest" – Erwachsen werden
"Lions Quest" wird als einstündiges Unterrichtsfach durchgängig in Klasse 5 – 7 erteilt und soll die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler/-innen fördern.
Ziel des Programms ist es,
- den Schüler/-innen Übungsfelder zur Entwicklung und Förderung eines konstruktiven, positiven Sozialverhaltens zu geben
- das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Schüler/-innen zu stärken
- die Empathiefähigkeit der Schüler/-innen auszubilden und zu festigen
- die Teamfähigkeit der Schüler/-innen zu fördern
- die Kritikfähigkeit sich selbst und der Gruppe gegenüber zu fördern
- Solidarität mit Andersdenkenden und Menschen fremder Kulturen zu entwickeln
- den Schüler/-innen zu helfen, eigene Werte, Normen und Lebensziele zu finden und sich mit vorgefundenen Normen kritisch auseinander zu setzen
Die "Lions Quest"-Stunden werden von den jeweiligen Klassenlehrkräften erteilt, die entsprechend ausgebildet sind.
Schritte gegen Tritte
In dem Projekt beschäftigen sich die Schüler/-innen wahlweise mit der Gewaltproblematik in Südafrika bzw. mit Problemen, die sich für Menschen mit Migrationshintergrund ergeben können.
Ziel des Projekts ist es,
- unterschiedliche Gewaltursachen, -strukturen und -reaktionen bewusst zu machen
- eigene Gewalterfahrungen zu äußern, zu reflektieren und nach Ursachen zu fragen
- Handlungsstrategien für den Umgang mit Gewalt zu finden und in Rollenspielen anzuwenden
Das Projekt wird von einem Multiplikator der ev.-luth. Landeskirche pro Klasse eintägig durchgeführt.
Klassenlehrkräfte und interessierte Eltern nehmen an dem Projekt teil.
Stark ohne Gewalt
Das Antigewalttraining ist ein Sensibilisierungs-, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstraining mit dem Ziel,
- das Handlungsrepertoire in gewaltträchtigen Situationen zu erweitern
- eigenverantwortliches Handeln zu fördern
- Selbstbehauptung und Selbstverteidigung zu trainieren
- das Verständnis für Körpersprache und Körperbeherrschung zu fördern
- den Klassenverband und dessen schwächere Mitglieder zu stärken
Das Antigewalttraining wird im Klassenverband an einem Schultag durchgeführt. Außer den Klassenlehrkräften können auch Eltern an dem Training teilnehmen.
Die Eltern werden auf einem Elternabend von den Trainern (Frau Butte, Polizeidirektion Braunschweig und ein Trainer) über Ziele und Ablauf des Trainings informiert.
Konfliktlotsenintensivschulung
Konflikte und Streit sind im Grundsatz zunächst Ausdruck eines normalen, menschlichen Verhaltens, das nach und nach erst gelernt werden muss.
Streitschlichtung in der Schule basiert auf der Erfahrung, dass Schüler/-innen unter Gleichaltrigen Konflikte besser zu lösen vermögen, als wenn sich Erwachsene einschalten.
Die Konfliktlotsen übernehmen die Aufgabe, die am Streit Beteiligten zu befähigen, sich in die jeweils andere Position – in die des Kontrahenten – zu versetzen. Am Ende des Mediationsgesprächs wird eine Lösung gefunden, mit der beide Kontrahenten leben können. Darüber hinaus betreuen die Konfliktlotsen erstmals als Paten die jeweiligen neuen fünften Klassen, um diese von Anfang an mit einer friedlichen Streitschlichtungskultur vertraut zu machen.
Hierzu werden die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 zu Konfliktlotsen in einem Kompaktkurs ausgebildet. Sie arbeiten in den großen Pausen in dem eigens dafür eingerichteten Raum mit Schüler/-innen, die freiwillig eine Streitschlichtung wünschen. Die "Dienste" im Tandem sind einem Arbeitsplan zu entnehmen. Wenn die große Pause für die Streitschlichtung nicht ausreicht, werden in Absprache mit den Lehrkräften Konflikte auch in Unterrichtsstunden geschlichtet. Darüber hinaus sind die Konfliktlotsen auch auf dem Hof in den großen Pausen präsent.
Die Betreuung der Konfliktlosen erfolgt durch eine Lehrkraft, die eine Mediatorenausbildung hat.
Ziel der Konfliktlotsenausbildung und –arbeit ist es,
- ein positives Schulklima zu schaffen
- Gewalt und Aggression zu reduzieren
- Konflikte ohne Gewalt zu lösen
- die soziale Kompetenz der Schüler/-innen zu stärken
- kooperativen Umgang miteinander zu praktizieren
- Verantwortung zu übernehmen